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Umweltfreundliche Digitalisierung mit dem Blauen Engel

Die digitale Welt verbraucht eine Menge an Rohstoffen und Energie – was viele Nutzerinnen und Nutzer erst einmal gar nicht mitbekommen. Dazu Marina Köhn vom Umweltbundesamt.

Marina Köhn: Für die digitale Welt benötigt man beispielsweise Rechenzentren, die das Rückgrat der Digitalisierung stellen. Ob ich eine E-Mail versende oder meine Urlaubsbilder in der Cloud speichere oder einfach im Internet suche – in dem Moment nutze ich Leistung aus einem Rechenzentrum. Und die dafür benötigte IT, wie beispielsweise Server, brauchen sehr viel Energie. Manche Rechenzentren benötigen so viel Energie wie eine mittelgroße Stadt.

Um Ressourcen zu sparen, sollten Rechenzentren in Zukunft also umweltverträglicher arbeiten. Aber ist das überhaupt möglich? 

Marina Köhn: Ja, auf jeden Fall. Es gibt erhebliches Energieeinsparpotenzial in den Rechenzentren. Und in welchen Bereichen die größten Potenziale liegen, kann man sehr schön aus den Anforderungen des Blauen Engels ableiten. Zertifizierte Rechenzentren sind daher besonders umweltschonend, da sie ihren Energieverbrauch reduzieren, auf klimaschädliche Kühlung verzichten und die Auslastung der eingesetzten Technik optimiert ist. Also das Ziel an der Stelle ist es, umweltschonende Rechenzentrumsleistung anzubieten.

Aber natürlich sollte auch jede oder jeder Einzelne den eigenen Internetkonsum hinterfragen: Müssen Katzenvideos an alle gesendet und jedes Foto in der Cloud gespeichert werden? Und vielleicht reicht ja statt Video-Chat auch ein normales Telefonat!