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Organische Kultursubstrate und Blumenerden (DE-UZ 234)

Mit dem neuen Umweltzeichen können organische Kultursubstrate gekennzeichnet werden, welche sich durch einen vollständigen Verzicht auf Torf auszeichnen. Die Verwendung von Torf hat sich über Jahrzehnte etabliert, da er sehr günstige Eigenschaften für die Herstellung von pflanzenbaulich geeigneten Kultursubstraten besitzt. Allerdings ist die Nutzung von Torf mit negativen Umweltwirkungen verbunden. Aufgrund der sehr langsamen Entstehung des Torfkörpers in Mooren ist Torf ein nicht-nachwachsender Rohstoff und bei seiner Nutzung wird der im Torf gebundene Kohlenstoff als CO2 emittiert. Aus Gründen des Klimaschutzes ist der Erhalt des im Torf gebundenen Kohlenstoffs notwendig. Die Erhaltung oder Renaturierung von Mooren leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Daher ist die Substitution von Torf durch erneuerbare Substratausgangsstoffe, auch "Torfersatzstoffe", nötig.

Torffreie Kultursubstrate werden in der Regel als Mischungen mehrerer Torfersatzstoffe hergestellt, da die geforderten Qualitätsparameter nur durch eine geeignete Kombination der verschiedenen Substratausgangsstoffe erzielt werden können. Aktuell werden dabei v.a. Grüngutkomposte, Holzfasern, Rindenhumus und gartenbauliche Kokosprodukte eingesetzt. Der Blaue Engel stellt Anforderungen an eine verantwortliche, an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Herkunft der eingesetzten Torfersatzstoffe. Bei den eingesetzten Holzfasern soll durch den Einsatz von Reststoffen die Konkurrenz mit langlebigeren Nutzungen, bspw. im Baubereich, vermieden werden, sowie die Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft sichergestellt werden. Zudem werden soziale Aspekte sowie die Abwasserentsorgung beim Einsatz von gartenbaulichen Kokosprodukten adressiert.

Weiterhin werden strenge Schadstoffanforderungen gestellt, beispielsweise im Bereich der Schwermetalle und der organischen Schadstoffe. Die zertifizierten Kultursubstrate müssen darüber hinaus nachweislich eine gute Gebrauchstauglichkeit haben. Dazu gehört eine gute Pflanzenverträglichkeit, ein stabiler Stickstoffhaushalt und die Beschränkung von Verunreinigungen durch Plastik und Unkrautsamen.

Mit diesem Umweltzeichen können organische Kultursubstrate gekennzeichnet werden, welche sich durch

  • einen vollständigen Verzicht auf Torf,
  • die Verwendung organischer Reststoffe zur Förderung der Kreislaufwirtschaft,
  • das Anstreben eines nachhaltigen und transparenten Rohstoffeinsatzes,
  • sowie nachgewiesene Gebrauchstauglichkeit und strenge Grenzwerte im Bereich der Schadstoffe

  auszeichnen.

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